Streitschlichter

Was sind überhaupt Streitschlichter?

Im Schuljahr 2010/2011 wurden sogenannte „Streitschlichter“ hier an der Grund- und Mittelschule Küps installiert. Streitschlichter sind Schüler für Schüler, die als Vermittler in (Streit-) Gesprächen, den Streitenden helfen sollen, selbst eine Lösung für den Streit zu finden und gemeinsam zu überlegen, wie sie künftig miteinander umgehen können, damit erneuter Streit vermieden wird.
Das Ziel dabei ist die Lösung des Konfliktes ohne Beteiligung einer Lehrkraft. Dazu erlernen die Streitschlichter während ihrer Ausbildung ein umfangreiches Mediations- bzw. Schlichtungsverfahren.

Was dabei ganz wichtig ist:

Die Streitschlichter behandeln alles vertraulich, niemand erfährt, was unter den Konfliktparteien gesagt oder besprochen wurde und sie sind neutral, d. h., sie stehen auf keiner Seite.
Eine sehr wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Streitschlichtung ist außerdem: Die streitenden Schüler müssen freiwillig zu den Mediatoren kommen bzw. die Streitschlichtung auch wollen.

Inzwischen gibt es in jedem Schuljahr einen neuen Ausbildungslehrgang, damit dieses erfolgreiche Modell auch weiterhin an unserer Schule fortgeführt werden kann.

Wie kann man Streitschlichter werden?

Am Anfang jeden Schuljahres können sich interessierte Schüler und Schülerinnen der Klassen 6 – 8 mit einem sogenannten „Motivationsschreiben“ bewerben. Sie durchlaufen dann, unter der Leitung von FöLin Monika Graß und der Jugendsozialarbeiterin Yvonne Hoderlein, ca. ein Schuljahr lang freiwillig eine Ausbildung. Dabei lernen sie wöchentlich, jeweils an einem passenden Nachmittag, wie man einen Streit zwischen Schülern nach dem Mediationsverfahren zu einer einvernehmlichen Lösung führen kann.
Am Ende der Ausbildung findet eine Prüfung statt mit einem theoretischen und einem praktischen Teil – hier gilt es zu zeigen was sie in der Ausbildung gelernt haben.
Nach erfolgreichem Bestehen, treten sie dann in den „aktiven Dienst“ ein.
Dazu übernehmen sie, freiwillig, tageweise den Dienst für die Mitschüler und Mitschülerinnen. Sie sind in den Pausen auf den beiden Pausenhöfen immer im Zweierteam präsent, können dort angesprochen werden oder sprechen selbst auch mal streitende Schüler und Schülerinnen an, um ihre Unterstützung anzubieten.

Aber ACHTUNG, unsere Streitschlichter sind KEINE Eingreiftruppe bei Schlägereien, KEINE Richter und auch KEINE Spitzel.

Was sind die Grenzen der Streitschlichtung?

Unsere Streitschlichter erhalten eine umfangreiche Ausbildung bei der sie wirklich sehr viel lernen. Und doch können und dürfen sie bei folgenden Situationen nicht selbst weiterhelfen, sondern höchstens an eine andere Stelle (Vertrauenslehrer, Lehrer, Jugendsozialarbeiter etc.) weitervermitteln:

  • Straftaten (Erpressung, Körperverletzung, Diebstahl …)
  • Konflikte zwischen Schüler – Lehrer
  • Mobbing
  • Familiäre Probleme von Schülerinnen oder Schülern
  • Konflikte von ganzen Gruppen oder Klassen
  • Ausweitung von Konflikten auf mehrere Personen


Und WANN und WO findet so eine Streitschlichtung überhaupt statt?

Schlichtungsgespräche finden während des Schulvormittags hauptsächlich in den Pausen oder bei ganz dringenden Fällen auch während der Unterrichtszeit statt. Ganz wichtig dabei ist, dass die Streitschlichter dies auch mit den zuständigen Lehrern abklären. Für die Schlichtung selbst steht ein eigenes „Streitschlichter-Zimmer“ zur Verfügung.
Die eingeteilten Streitschlichter (immer zu zweit) halten sich in den Pausen auf den Pausenhöfen auf. Zu erkennen sind sie an ihrem offiziellen Streitschlichterausweis.
Man kann aber auch eine Nachricht in einem der beiden Streitschlichterbriefkästen (vor der Verwaltung und vor dem Streitschlichterzimmer im Mittelbau) hinterlassen. Die jeweiligen Streitschlichter melden sich dann schnellstmöglich bei denjenigen, die eine Nachricht hinterlassen haben.

…und zu guter Letzt:

Unsere Streitschlichter sind kein Allheilmittel, aber ein sehr guter und inzwischen auch bewährter Ansatz, Streit unter Gleichaltrigen ohne Einmischung von Lehrkräften zu einem versöhnlichen Ende zu führen.

 

Infos zur Streitschlichter-Ausbildung 

Die Ausbildung findet wöchentlich, bzw. 14-tägig am Nachmittag  (14:00 – 15:30 Uhr) statt.
Wochentag:
Mittwoch oder Donnerstag
Ansprechpartner:

Monika Graß und Yvonne Fleck-Hoderlein

Am Ende der Ausbildung gibt es eine Prüfung
(praktischer und theoretischer Teil).
In Deinem Zeugnis wird vermerkt, dass Du an der Ausbildung
teilnimmst.
Nach bestandener Prüfung
startest Du (im 2er Team)
den „aktiven Streitschlichterdienst“.
Außerdem wird im Zeugnis vermerkt, dass Du die Prüfung bestanden hast und im „aktiven Dienst“ bist.
Du erhältst eine Urkunde über Deinen „aktiven Dienst“ als ausgebildeter Streitschlichter.
Wenn Du in der Klasse 6 oder 7 bist und
Interesse hast ein Streitschlichter zu werden und dabei zu sein,
dann fülle das Motivationsschreiben aus,
zeig uns damit, dass Du sehr gerne dabei sein möchtest und dazu geeignet bist und wirf es adressiert an Fr. Graß oder Fr. Hoderlein in den Streitschlichterbriefkasten bei der Verwaltung,
oder gib es uns in die Hand.
WIR FREUEN UNS AUF EUCH!